Abgesehen von den typisch norwegischen Bauernhofensembles könnten wir heute auch im Allgäu oder Voralpenland unterwegs sein. Wir genießen bei Sonne weite Blicke über das hügelige fruchtbare Farmland. Unterwegs kommen wir an zwei eisenzeitlichen Hügelgrabfeldern vorbei. Das Hagelandgebiet wurde wegen seiner Fruchtbarkeit früh besiedelt.
Tatsächlich treffen wir am Rastplatz eine deutsche Pilgerin. Sie ist allein ebenfalls mit Zelt Richtung Trondheim unterwegs. Mit ihrem langen Pilgerstab und breitkrempligen Sonnenhut entspricht sie viel eher dem Outfit eines Pilgers als wir. Wir werden sonnenverbrannt und verschwitzt im Grannavollen Hotel dennoch anstandslos als Pilger erkannt und erhalten den Pilgerrabatt auch ohne Vorzeigen des Pilgerpasses.
Dieses Jahr kann es ab Mitte Juni etwas voller auf dem Olavsweg werden. Er feiert sein 25-jähriges Jubiläum. Die Olavswege gen Nidarosdom in Trondheim existierten zwar schon im Mittelalter, der Weg zwischen Oslo und Trondheim wurde jedoch 1997 neu belebt, beschildert und mit der entsprechenden Infrastruktur versehen. Der Weg ist als längster nördlicher Pilgerweg sehr populär in Norwegen. Da jedoch nicht sehr viele Pilger und zumindest hier im Hadeland Farmland überhaupt wenig Wanderer unterwegs sind, werden wir immer wieder freundlich begrüßt und angesprochen, und manchmal ergibt sich ein kleines Schwätzchen über den Gartenzaun.
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Das mit der Allgäuähnlichkeit ist sehr zutreffend, tatsächlich sieht man den Unterschied nur am typisch rotweissen Haus im Hintergrund und die Alpen noch weiter hinten fehlen auch, dafür gibt’s bestimmt bald mal wieder den Blick auf einen Fjord.