Olav 27 Havdal – Ry Herberge

Unsere Langstrecken Tour des Olavswegs ist interessant und abwechslungsreich. Ab Samstag ist das Wetter schlechter und wir wollen die Sonnentage zum Laufen nutzen. Schön heute: wir sind lang am Orklafluß unterwegs. Vor Voll und danach klettern wir immer wieder in die Berge und haben herrliche Aussichten in das liebliche Orklatal.

Am Fluß finden sich einige Unterstände mit Tischen, Stühlen, Grill, Grillkohle für die Lachsangler. Einen dieser überdachten Plätze nutzen wir für eine kleine Pause und haben dabei einen schönen Blick aufs Wasser.

In Voll haben wir das Glück eine der wenigen Ypsilionkirchen offen zu finden. Der Pfarrer eilt herbei als wir die Kirche besichtigen, wir haben einen Alarm über einen Bewegungsmelder ausgelöst. Der Pfarrer meint, dass wohl jemand nach der heutigen Beerdigung vergessen habe die Kirche abzuschließen. Er verweilt noch ein wenig und erzählt uns etwas zur Geschichte der Kirche. Die Ypsilonformholzkirchen gibt es nur in Norwegen. Die Rennebukirche ist die älteste von fünf erhaltenen Kirchen dieser Art und über 350 Jahre alt. Sie wirkt sehr stimmig und harmonisch auf uns.

Kurz nach Voll entdecken wir auf einer Wiese einen auffälligen kreisrunden Wassergraben um ein Wiesenstück. Wir recherchieren: es handelt sich um einen Dodisgrop, ein Toteisloch. Diese Gebilde sind nach der Eiszeit entstanden, als einzelne Eisstücke, die mit Sand oder Kies bedeckt waren, später geschmolzen sind. In Norwegen sind sie immer mal wieder zu sehen.

Die letzten Kilometer durch den Wald zur Ry Herberge sind zäh. Es ist für Norwegen ungewöhnlich heiß, 30 Grad, und das bergauf und bergab der Tour ist am Ende spürbar. Wir sind happy als Ry Herberge mitten in der Pampa auftaucht. Das altes Bauernhaus mit großer Scheune und weiteren Nebenräumen wurde umgebaut. Es liegt sehr einsam von grünen Hügeln umgeben nahe bei der Orkla und ist nur im Sommer touristisch genutzt. Im Haupthaus halten sich derzeit hauptsächlich Lachsfischer auf, die jeweils für eine Woche bleiben.

Es gibt für die Pilger einige Zimmer und eine kleine Küche im Bauwagen. Auf einer Wiese zelten zwei Pilgerradler. Es ist sehr idyllisch und wir fühlen uns sofort zu Hause.

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