Zweiter Pausentag Assisi Basilica San Francesco/ Kloster Damiano bzw. Café Retro, Ausstellung in Angeli.
Die Basilica San Francesco ist heute deutlich leerer und läd mehr zum Verweilen ein.
Der Grundstein des schlichten Baus wurde bereits zwei Jahre nach dem Tod von Franziskus 1228 gelegt. Innen ist die Kirche reich bemalt. Anbei befindet sich ein nicht betretbares Kloster und ein kleines frei zugängliches Museum mit Kunstschätzen des Klosters und der
Sammlung Mason Perkins, einem amerikanischen Kunstkritiker. Er hinterließ 1953 seine Sammlung von 57 meist auf Holz bemalten Werken aus italienischer Gotik und Rennaissance dem franziskanischen Kloster.
Das Kloster Damiano liegt etwas unterhalb von Assisi und ist von Olivenhainen umgeben. Hier ist die kleine Kirche, die Franziskus 1206 auf eine göttliche Eingebung hin restaurieren half. Das Kloster war einige Zeit Heimstatt der heiligen Klara und ihrer Mitschwestern. Sie war als 18jährige, fasziniert von den Lehren Franziskus, aus ihrem adeligen Elternhaus ausgestiegen und hatte einen Orden gegründet mit Frauen, die in Armut leben wollten oder mussten. Auch ihre Eltern waren zunächst, ähnlich wie der Vater von Franziskus, wenig begeistert von dem Lebensweg ihrer idealistischen Tochter, mussten jedoch ihre Entscheidung akzeptieren.
Klara und Franziskus waren eng verbunden und im Kontakt miteinander.
In diesem Kloster hat Franziskus seinen bekannten Sonnengesang verfasst, einen Lobgesang auf die gesamte Schöpfung. Diese Cantico delle Creature von 1225 gilt als ältestes literarisches italienischen Dokument. Im Kloster gibt es eine kleine Ausstellung mit modernen Kunstwerken, die sich auf den Sonnengesang beziehen.
In Maria degli Angeli stellt ebenfalls ein Künstler seine Bilder inspiriert vom Sonnengesang Francescos aus. Diese Ausstellung besucht Bernhard und hat auch mit dem Maler Kontakt, der ihm Etliches auf Italienisch erklärt, das er sogar zum Teil versteht.
Etwas absonderlich sind für uns die mittelalterlichen Formen der Selbstkasteiung wie das extreme Fasten der heiligen Klara. Sie lebte zeitweise nur von Wasser und Brot. Auch Franziskus malträtierte sich zeitweise mit einem Büßergürtel Das war ihrer beider Gesundheit natürlich nicht zuträglich.
In Italien bekommen es die Menschen jedoch sehr gut hin gleichzeitig Klara und Franziskus zu verehren und Dolce Vita zu praktizieren.
Bernhard hat abgesehen von der Ausstellung den ganzen Tag mit Lesen im Café Retro verbracht. Es ist sehr angenehm dort. Man kann stundenlang sitzen, ohne vom Personal belästigt zu werden. Zu den Getränkten werden kleine Snacks, wie Erdnüsse oder Oliven serviert. Italien wie aus dem Bilderbuch.
