Highlight heute war die Ringebustabkirche aus Holz. Die Kirche ist für Besucher geöffnet und wir mussten als Pilger keinen Eintritt bezahlen. Ehrfürchtig staunten wir über das hölzerne Innere aus dem Jahr 1220. In ganz Norwegen sind noch 28 Stabkirchen von einst ca 1000 erhalten. Das Hauptschiff der Ringebukirche ist noch Orginal erhalten. Ein Teil wurde in der Zeit der Reformation dazugebaut und umgestaltet. Wir lassen uns viel Zeit die Kirche auf uns wirken zu lassen.
Wir brechen früh auf, die Route ist abwechslungsreich. Reizvolle Abschnitte im Wald zum Aussichtspunkt und an Wasserfällen vorbei wechseln sich ab mit langen Abschnitten an der Landstraße.
Wir freuen uns über die Einladungen zu Tee und Kaffee am Morgen und Abend.
Ziemlich am Anfang unseres Weges hatten wir eine schöne kleine Begegnung mit einer Pilgerin, die am Wegesrand bei einem Picknickplatz zeltete, gerade ihr Frühstück einnahm und uns spontan zum Kaffee einlud. Sie ist mit ihrem Hund unterwegs und zeltet oder übernachtet in Selbstversorgerhütten. Sie meinte die Nachbarn im Haus gegenüber des Picknickplatz hätten ihr gleich von sich aus Wasser gebracht und so gäbe es immer wieder hilfsbereite Menschen. Sie wurde auch schon mit Strom versorgt. Sie spendiert uns den Kaffee wir lassen ihr unser restliches Milchpulver fürs Müsli da. Ihr kleiner Hund läuft tapfer mit, für die Asphaltstrecken gibt es für ihn extra Hundeschuhe.
Die Pilgerin ist mit 22 Kilo Gepäck losgelaufen, hat aber inzwischen nach und nach viele Dinge weggegeben.
Unsere Rucksäcke waren von vorn herein nicht ganz so schwer, nach 14 Tagen Herumgetrage. würden wir jedoch ebenfalls auf das ein oder andere verzichten.
Der Olavsweg hilft nicht nur mental sich von Ballast, den man unnötigerweise schleppt, zu trennen.
Im Dale Gutbrands Pilgerzentrum versorgt uns der hilfsbereite Student, der über den Sommer hier jobbt, gleich mit Tee und Kaffee, er kocht auch für uns nach seinem Feierabend einfach eine Riesenportion Pasta mit Tomatensoße und Hackfleisch mit. Super lecker und sehr nett.
Dale Gutbrand ist ein geschichtsträchtiger Ort, hier traf sich 1021 König Olav mit dem Wikinger Dale Gutbrand und dies war eine entscheidende Begegnung für die Christianisierung dieser Gegend.
Es gibt direkt ums Pilgerzentrum herum vier Hügelgräber, die zum Teil begehbar gestaltet wurden.