In Poggio Bustone treffen sich die Pilgerwege San Francesco und via San Benedetto. Der San Benedetto Weg führt über 300 km von Norcia bis Monte Cassino. Die junge Pilgerin in unserer Unterkunft läuft diesen Weg in 16 Etappen.
Zum Start unserer heutigen Tour schlendern wir ausgiebig durch Poggio Bustone. Das Städtchen mit seinen steilen Gassen sieht von der Ferne aus, wie an die Felswände fest geklebt. Bei Sonne wirkt es außerordentlich malerisch. Mit Rollator möchte man hier allerdings nicht unterwegs sein. Dennoch leben in solchen Örtchen viele alte Menschen. In zwei Stunden Wanderzeit führt uns ein gepflegter Waldwanderweg von dort ins nächste malerisch in den Steilhang gebaute Städtchen Cantalice.
Unterwegs begegnen wir zwei jungen Pilgern, die mit uns in der Romita de Cesi übernachtet hatten. Sie sind den in Italien eher üblichen Franziskusweg über das Städtchen Arrone gegangen, kommen jetzt aus Richtung Rieti und werden ihre Reise in Poggio Bustone beenden. Es ist nett sich so unvermittelt noch einmal zu begegnen und ein wenig zu plaudern.
Mitten im Wald gelegen ist der franziskanische Ort La Foresta. Hier ist es auch möglich zu übernachten, wir bleiben jedoch nur für eine Pause und besichtigen das Anwesen. Eine franziskanische Gemeinschaft betreut und pflegt diesen Ort der Ruhe. Ein Mitglied der Gemeinschaft führt uns herum. Er zeigt uns die Felsgrotte, in der Franziskus sich gerne zum Gebet zurück zog. Es gibt eine Legende, daß Franziskus hier ein Wunder bewirkte: er war zu Besuch in der Foresta und da viele Menschen ihn besuchen wollten wurde der dazugehörige Weinberg teilweise zertrampelt. Er bewirkte dann, daß aus den wenigen Trauben trotzdem viel Wein hergestellt werden konnte. Die Kelter in der die Trauben lagerten, ist noch erhalten.
Hinter der Foresta endet leider der idyllische Teil unserer Tour.
Unser heutiges Ziel, das Städtchen Rieti, liegt im Tal. Es ist eben und die Straßen sind sehr symmetrisch und rechtwinklig zu einander angeordnet – ähnlich wie in Mannheim. Bis zum hübschen Stadtzentrum müssen wir jedoch ein Stück weit eine stark befahrene Straße entlang gehen.
Da wir für die restlichen acht Tourtage bis Rom noch genügend Zeit haben, beschließen wir in Rieti einen Pausentag einzulegen.
Auf dem Weg in die Pizzeria