Sehr gespannt sind wir auf unsere heutige Unterkunft. Wir können gegen Spende in der Einsiedelei Romita de Cesi nächtigen.
Die Einsiedelei wurde von Franziskus 1213 gegründet. Die heutigen Bauten stammen aus dem 14. Jhd. Ca. 1990 wurde Romita von Bruder Bernardino restauriert und für Pilger und Ruhesuchende hergerichtet. Die Einsiedelei liegt auf dem Berg mitten im Wald.
In den Räumlichkeiten für Pilger gibt es keinen Strom. Das Brauchwasser für Bäder und Wäsche ist in einer Zisterne gesammeltes Regenwasser. Nur in der großen Küche gibt es Trinkwasser. Auf der Website wird vermerkt, daß alle, die Interesse am franziskanischen Leben haben willkommen sind, auch Agnostiker und Atheisten.
Unterwegs dorthin besichtigen wir wie die malerischen Orte Rapicciano und Macerino. Macerino besitzt ein Restaurant, daß wir gerne zur Pause nutzen. Macerinos kompakter Stadtkern stammt aus dem Mittelalter und ist frisch renoviert. Das idyllisch auf einem Hügel gelegene kleine Städtchen diente auch schon einmal als Filmkulisse.
Die letzten Kilometer zur Einsiedelei Romita de Cesi führen bergauf durch den Wald.
Wir kommen pünktlich zur Meditation in der kleinen Kirche um 17:00 Uhr an.
Der Ort wird von einer jungen Frau betreut. Sie wird von Freunden der Einsiedelei, die immer Mal wieder für eine Zeit vorbeischauen unterstützt. Die alternativ aussehenden jungen Menschen wollen die Tradition von Bruder Bernardino, der 2022 verstarb, aufrechterhalten. Es gibt einen festen Tagesablauf.
Nach der Meditation beziehen wir unser einfaches Zimmer. Um 18 Uhr 30 singen wir gemeinsam mit den Hausgästen und drei jungen italienischen Pilgern in der kleinen Kirche. Danach gibt es eine sehr schmackhafte Suppe und Petersilienkartoffeln. Käse, Wurst, Kuchen und ein Glas Rotwein gehören auch zur Mahlzeit.
Abends wird fleißig geplaudert. Nur das Frühstück wird schweigend verbracht. Romita lebt komplett von Spendemitteln. Wir lesen, daß auch Menschen, die gerade eine psychische Krise erlebt haben, hier eine Zeit lang leben, und so zur Ruhe finden können.
Bewacht wird die Einsiedelei von weißen Hütehunden. Der jüngste Hund ist noch sehr verspielt und nimmt immer wieder Kontakt mit uns auf. Man soll die Hunde nur streicheln, wenn sie zu einem kommen. Sie sind kein Spielzeug und von daher soll man sie ansonsten in Frieden lassen.
Sie dürfen, wenn sie wollen auch an den Andachten in der Kirche teilnehmen. Wir sind fasziniert von diesem so besonderen Ort und könnten uns gut vorstellen hier einmal für eine längere Zeit zu bleiben.
Im wunderbaren einfachen Romita. Ein magischer Ort