Vivi nel presente
lanciati in ogni onda,
trova la tua eternità,
in ogni momento.
Thoreau aus der Bar in Citta Castello
Heute ist unsere Pause in der Bar schon nach 50 Metern.
Wir sind so happy, daß um 6:30 schon etwas auf hat und legen sofort einen Spontanstopp ein. Die Cappuccino hier sind gleichzeitig super lecker und super günstig. Wir lieben Italien. Oft gibt es in den Bars Kalender mit Sprüchen wie der obige und wir versuchen dann zu übersetzen.
Nach dem Barbesuch laufen wir lange auf geteerten und ungeteerten Nebenstraßen über die Hügel. Der Weg ist einfach. Reizvoll sind die wunderschönen Ausblicke über das Meer aus grünen Hügeln. Wahrscheinlich lässt sich dies mit dem Foto schlecht einfangen, wir probierens trotzdem.
Auf dem Weg gibt es keine Siedlungen nur verstreut liegende Gehöfte und alte zum Teil verfallene Häuser. Hin und wieder wird bei den Gehöften auf cani padrone hingewiesen – Hütehunde. Bei einer kleine Pause umschwirren uns vier große weiße, allerdings sehr friedliche Hunde. Sie wirken kein bißchen bedrohlich und das Pfefferspray bleibt in der Tasche.
Ganz einsam gelegen gibt es ein kleines mittelalterliches Kirchlein namens Pievi de Saddi. Es ist dem frühchristlichem Märtyrer Creszentinus gewidmet.
Anbei werden gegen Spende den Pilgern in einem Aufenthaltsraum Obst, Café und Früchte angeboten. Es gibt auch einfache Übernachtungsmöglichkeiten in einem Schlafsaal.
Ein ehemaliges Pilgerpäarchen kommt beim Gastgeber auf einen Cafe vorbei und wir plaudern ein wenig. Sie waren vor einigen Jahren auf dem Franziskusweg unterwegs und haben sich so in die Landschaft verliebt, daß sie ihr ganzes Hab und Gut verkauft und sich hier um die Ecke ein altes Steinhaus zugelegt haben. Durchaus verständlich. Es ist einfach sehr schön hier.
Bis Pietralunga sind es fast 32 km, es ist vermutlich unsere längste Tour. Wir haben richtig Hunger und freuen uns aufs Dinner in unserer Unterkunft.