In der gut ausgestatteten Küche frühstücken wir mit dem Schweizer Päarchen. Sie berichten von ihrer 13jährigen Weltreise mit dem Rad.
Zu Hause werden wir mal auf ihrem Blog, der gerade noch im Entstehen ist, nachlesen was die beiden dabei erlebt haben. Wir plaudern ein wenig über Erfreuliches und Widriges beim Unterwegs sein mit dem Rad und den Besonderheiten in verschiedenen Ländern. Wir sind uns einig, daß sich Finnland besonders gut zum Radreisen eignet.
Wir verquatschen uns ein wenig, aber schließlich radeln wir zügig und ohne Pause nach Tampere.
Tampere ist laut meinem Reiseführer die Stadt mit der höchsten Lebensqualität in Finnland. Die Stadt liegt malerisch an zwei Seen, Die Seen sind durch den Kanal mit Stromschnellen namens Hammerkoski verbunden Die Stadt war früher ein Industriestandort. Inzwischen sind einige der alten Backsteinwerkstätten zu Kulturstätten umgewandelt worden und die ehemaligen Arbeitersiedlungen auf den Hügeln sind jetzt hippe Wohngebiete.
Hier ist es wegen des Festivals sehr belebt, mit jungen Menschen. Wir entdecken viele in modischem und punkigem Outfit. Eine kleine Recherche ergibt, dass es sich um ein Hiphopfestival handelt.
Trotz großen Andrangs ergattern wir noch einen Platz in einem japanischen Ramenbistro.
In Finnland gibt es automatisch zum Essen einen Krug und Gläser mit Wasser. Manchmal gibt es auch kostenlos Kaffee im Anschluss. Dadurch relativieren sich die hohen Preise wieder etwas. Außerdem waren die Ramen ausgezeichnet 😋.
Anschließend gehen wir ins einzige Leninmuseum in Europas.
In Tampere gab es schon zu Lenins Zeiten eine aktive Arbeiterbewegung. Lenin traf sich hier mit örtlichen Arbeiterführern und mit Stalin. Das kleine Museum befindet sich in einem schönen Jugendstilhaus. Hier erfahren wir einiges zu Lenins Leben und zu den wechselhaften Beziehungen zwischen Finnland und Russland.
Etwa 20 km von Tampere entfernt kommen wir in einem günstigen Appartement in einer kleinen Siedlung im Wald unter.
Wir studieren noch verschiedene Routen-Varianten in Richtung Jyväskylä. Das Wetter soll ab Montag regnerischen werden und von daher wollen wir nicht ganz so weit in den Norden fahren, sondern etwas früher in Richtung Osten abbiegen. Ab Jyväskylä gibt es wieder mehr touristische Infrastruktur mit Campingplätzen und festen Unterkunftsmöglichkeiten.
