Seit etlichen Tagen spicken wir immer wieder in die Wetterapp: wie werden die Tage im Dovrefjell? Und nice war, sie wurden von Tag zu Tag sonniger.
Wir sind vier Tage im Dovrefjell. Die Pilger im Mittelalter nutzten den selben Weg und die selben Orte mit damals unbewirtschafteten Herbergen. Der alte Königsweg mit dem Wegzeichen einer blauen Krone verläuft ebenfalls hier und wir sehen unser Zeichen und die Krone auf Schiefertafeln.
Stetig und auf angenehmen Wegen geht es bergauf. Die Landschaft wird karger, wir wandern in der Höhe an Schneefeldern vorbei, einmal auch über Schnee, der Ausblick ist grandios. Immer wieder tänzeln wir dynamisch von Stein zu Stein balancierend über Matsch und kleine Bäche.
In Fokustugu, einer alten Farm, befindet sich eine größere Herberge mit Platz für Pilger und Fjellwanderer. In der Essküche und Aufenthaltsraum wird geplaudert und ausgetauscht. Das Haus ist wie eine Wohngemeinschaft. Wir erfahren, dass der Bruder die Farm bewirtschaftet. Die Schwester ist Lehrerin und führt im Sommer die Pilgerherberge.
Abends und Morgens finden in Fortführung der Tradition in der kleinen Holzkapelle von Fokstugu Andachten statt. In den Sommerwochen ist wöchentlich wechselnd ein Pfarrer da. Die Psalmlesung ist mehrsprachig. Die Pfarrer leben im Gästehaus mit und können durch dieses Arrangement eine schöne Auszeit im Fjell erleben.
Abends knistert im Wohnzimmer ein Kaminfeuer und etliche Gäste lesen in den Büchern der kleinen Bibliothek. Fokstugu wäre sicher ein schöner Ort für ein Retreat.