Um fünf wachen wir erfrischt und tatendurstig auf – früh wie die Hühner. Das passt: Unser Gastgeber Christian erzählt uns, dass wir im umgebauten Hühnerstall genächtigt haben. Der liebevoll restaurierte Hof ist seit 10 Generationen im Familienbesitz. Vieh gibt es keins mehr. Der Stall wird hauptsächlich für Hochzeiten vermietet. Heute ist die Tafel für 85 Gäste bereits gedeckt.
Zum Frühstück gibt selbst gebackenes Brot, dazu den typischen orange braunen norwegischen Käse, selbst gemachte Marmeladen und einen Apfel-Ingwer- Saft aus der Region.
Unterwegs sehen wir ähnliche alte Gehöfte. Meist gibt es ein weiß gestrichenes Holz-Bauernhaus und dazu rot oder schwarzbraungestrichene Stallungen.
Wir wandern hauptsächlich durch welliges Farmland, zur Abwechslung gibt’s drei mittelalterliche Kirchen und kleine schattige Passagen im Wald. Für Norweger Verhältnisse ist es heiss 23 Grad. Die Wanderung ist eher lieblich, wir sind heute schon viel besser an das Laufen mit Gepäck gewöhnt und erholen uns schnell. Unsere heutige Herberge ist eine Pferdefarm, die zusätzlich Camper und Pilger aufnimmt. Die Herberge ist vollbesetzt mit Pferdebesitzern, die hier für ein Springturnier üben, wir können jedoch unkompliziert unser Zelt aufstellen und beim Tee trinken und Essen den jungen Mädchen beim Springreiten zuschauen.
Der Farmbesitzer ist so freundlich uns recht spontan, wir hatten ihn telefonisch angefragt, mit Kartoffelbrei und Steaks zu versorgen.
Cafés gabs heute keine auf dem Weg, dafür konnten wir drei Pilgerpasstempel ergattern.
Habt ihr im Hühnerstall die motorradfahrende Oma gesehen? Nicht. War wohl schon durchgebraust.?